Der SV Bärlin 04 sorgte unter der Woche für eine der größten Sensationen in der 1. Pokalrunde, nun steht der 1. Spieltag in der Liga VIII.472 bevor. Der SVB trifft dabei in Frankfurt auf Bobbesch. Der Bärliner Stadtanzeiger sprach vor dem Spiel mit Kefferenmass, dem Manager der Bärliner. BStA: Kefferenmass, Ihr Sieg gegen Blauer Bock war zwar sensationell, aber auch verdient. Sind Sie in Ihrer Liga nun Favorit auf den Aufstieg? Keffer: Unsere Jungs haben am Dienstag alles aus sich herausgeholt und haben gesehen, was möglich ist, wenn der Promillepegel stimmt. Das wird am Samstag ein ganz anderes Spiel, aber wir wollen mindestens einen Punkt aus Hessen mitnehmen. BStA: So bescheiden? Bobbesch ist in der Schlussphase der letzten Saison eingebrochen, musste einige Leistungsträger verkaufen und ist nun auch achtkantig aus dem Pokal geflogen, da sind doch 3 Punkte Pflicht? Keffer: Natürlich wollen wir ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden und da ist ein guter Saisonstart wichtig. Wir denken aber auch langfristig und mit den täglichen Kneipenbesuchen in der Vorbereitung haben wir gute Voraussetzungen geschaffen um vor allem in der 2. Saisonhälfte ganz oben mitzuspielen. Bobbesch spielt momentan unter seinen Möglichkeiten, wir werden versuchen das auszunutzen. BStA: Der SVB hat nicht besonders viele Fans. Sind Sie ein Retortenklub? Keffer: Das würde ich so nicht sagen. Wir befinden uns derzeit im Umbruch, ich bin erst seit einigen Wochen hier und auch der Trinker äh Trainer Pettersen (46) ist noch nicht sehr lange dabei. Aber die Fans erkennen, dass hier ehrliche Arbeit abgeliefert wird und kommen gern ins Stadion. Ich bin guter Dinge, dass wir in der nächsten Pokalrunde vor ausverkauften Rängen spielen. Bereits am Morgen nach der Auslosung gingen 4.000 Karten weg. BStA: Ihre Mannschaft wirkt sehr kompakt und gut eingespielt. Sind dennoch weitere Neuverpflichtungen geplant? Keffer: Das lässt unsere finanzielle Situation momentan nicht zu, deshalb wollen wir verstärkt auf die Jugend setzen. Mit den beiden 18-jährigen Rothenburgsort und Hakansson haben wir zwei vielvertragende Talente, von denen wir uns in Zukunft noch viel erhoffen. Sie werden hauptsächlich in der Reservemannschaft eingesetzt und hin und wieder mit den Profis anstoßen, so wie Hakansson am vergangenen Dienstag. Cutrina (20) und Revenga (20) haben bereits den Sprung in die erste Elf geschafft. BStA: Stehen Spieler zum Verkauf? Nicht wenige Vereine lecken sich die Hände nach P.J. Bugnits (26), der gegen Blauer Bock überragend spielte. Keffer: Wir kalkulieren heuer mit Einnahmen von knapp 800.000 Euro und Ausgaben in ähnlicher Höhe. Bei unvorhersehbaren Ereignissen werden wir flexibel reagieren, Verkäufe sind also nicht auszuschließen. Peter Bugnits möchten wir allerdings noch eine Weile bei uns trinken sehen, da er immanent wichtig für die Mannschaft ist und ein Saufgelage allein entscheiden kann. BStA: Sie haben immer noch keinen Trikotsponsor. Findet der Verein zu wenig Beachtung in der Stadt? Keffer: Wir haben schon einige Anfragen von hiesigen Brauereien, nachdem die Spieler am Dienstag völlig zugesoffen im Entmüdungsbecken lagen und ihre Lunten in die Fernsehkameras hielten. Auch ein Hersteller von Potenzpillen hat Interesse bekundet. Wir prüfen das und werden vermutlich schon beim nächsten Heimspiel einen Brustsponsor präsentieren können. BStA: Experten gehen davon aus, dass demnächst die Preise in der Bauwirtschaft rapide ansteigen werden. Wann bauen Sie Ihre Trinkhalle an der Neuruppiner Straße aus? Keffer: Ja gut, noch kommen wir mit 7.000 Plätzen ganz gut aus. Wenn wir die Hütte dauerhaft ausverkauft kriegen, werden wir sicher über einen finanzierbaren Ausbau nachdenken. BStA: Ihr Stürmer Archibald Zopf (29) spielte am Dienstag zum ersten Mal für die Profimannschaft und traf gleich doppelt. Warum spielte er nicht schon früher? Keffer: Ganz einfach, bei uns gilt das Leberprinzip. Momentan stimmen bei ihm die Leberwerte und deshalb spielt er. Ich erwarte von allen Spielern, dass sie sich im Training und auch in der Amateurmannschaft reinhängen und sich so für die 1. Mannschaft empfehlen. BStA: Nach den Auswärtspleiten der vergangenen Saison zerlegten Ihre Spieler hin und wieder den Mannschaftsbus. Wie gedenken Sie dem Einhalt zu gebieten? Keffer: Wir werden auswärts ganz anders auftreten als zuletzt. Dann wird es auch öfter mit 3 Promille äh Punkten klappen. BStA: Am besten Sie fangen am Samstag damit an. Wir wünschen Ihnen viel Glück und bedanken uns für das Gespräch! Keffer: Danke. Das Interview führte Olaf Neubrath.